Donnerstag, 7. Oktober 2010

Eine Geschichte in mehreren Kapiteln

Eine kleine gefühlte Ewigkeit ist es nun her, dass ich den Weg in die Lüfte geschaft habe. Der Weg dorthin war für mich meist sehr spannend und mit dem ein oder anderen Artikel, konnte ich die Leser dieses Blogs ein wenig auf dieser Reise mitnehmen. Doch das letzte kleine Stück, quasi das Finale des ganzen, bleibt bis heute unerzählt!! Die folgende Geschichte soll dies nun ändern!!!

Und damit das ganze auch eine besondere Note erhält und nicht nach ein paar Minuten Lesen wieder verblasst, ist die Geschichte in mehrere Kapitel unterteilt. Und ich werde nun alle paar Tage ein oder zwei Kapitel veröffentlichen. Ich hoffe es gefällt euch!


Von der Reise zur Odyssee 


Prolog

„Triebwerksausfall..“, sprach er mit ruhigem Tonfall, während er den Schubhebel langsam aber bestimmend auf Leerlauf zurück zog. Die Maschine fühlte sich an als wenn sie im Flug eine Vollbremsung vollführte. Und obwohl ich das schon tausendfach geübt hatte, löste dieser totale Schubverlust immer wieder komische Gefühle bei mir aus. Mein erster Blick wanderte wie immer auf die Geschwindigkeitsanzeige, die von konstanten 110kt(200Km/h) langsam anfing abzubauen.

„Was tun Sie?“ plärrte es durch meinen Kopfhörer, allerdings schenkte ich dieser Frage in diesem Moment eher untergeordnete Aufmerksamkeit. Was zu tun war, war die Maschinen in einen stabilen Gleitflug zu bringen und dann alles für ein Wiederanlassen des Triebwerks vorzubereiten. Ich senkte also leicht die Nase als die Geschwindigkeitsanzeige die 70kt (130Km/h) erreichte und nachdem das Flugzeug eine stabile Lage angenommen hatte, trimmte ich die Kiste sodass ich das Steuer quasi loslassen konnte, ohne das die Maschine ihre Fluglage hätte verändert. Das Resultat war ein stabiler Gleitflug mit etwa 500ft Höhenverlust pro Minute. Bei 2500ft(ca. 800m) also bequeme 5 Minuten bis ich auf dem Boden der Realität angekommen wäre. Nun galt es ein geeignetes Notlandefeld zu finden, falls das Triebwerk wirklich seinen Dienst verweigerte. Was allerdings bei dutzenden von Felder unter mir schon wieder schwierig wurde, da einfach die Auswahl zu groß war. Nachdem ich diese menschliche Schwäche endlich überwunden hatte, begann ich nun also meinen gedachten Landekurs abzufliegen.

2000ft – 4 Minuten bis Bodenkontakt: Genug Zeit um das Triebwerk vielleicht doch nochmal zum Arbeiten zu bewegen. Ich begann also meine Checkliste für Triebwerksaufall abzuarbeiten aber wie erwartet gab es keinen Mucks von sich. Also Notlanden!! Ich bereite das Flugzeug für eine Notlandung vor und sprach jedes Detail, welches zu beachten war schön deutlich an und achtete brav darauf auch ja das Feld zu treffen, welches ich mir zuvor ausgesucht hatte.

500ft – weniger als eine Minute: Die Flugsicherung war informiert und ich konnte schon langsam die irritiert blickenden Rinder auf dem Nachbarfeld sehen, wie sie beim Wiederkäuern in den Himmel starrten. Dieser Moment gefiel mir am besten!! „200ft(90m)“ tönt es erneut aus meinen Headset. Die Maschine ist klar zur Landung. Jetzt würde der Moment kommen wo ich nur noch die Elektrik und Navigation abschalten würde, damit bei einem eventuellen Crash nicht ein Funke den Treibstoff entzünden kann. „Durchstarten – Go Around“ spricht der Ausbildungsleiter meiner Flugschule, der schon seit über einer Stunde neben mir sitzt und ich schiebe den Schubhebel auf maximale Power und fahre die Landeklappen zurück in die Startstellung. Ein beruhigendes Gefühl macht sich in mir breit, als das Triebwerk wieder seinen vollen Schub abgibt und stetig in den Himmel steigt.

„Hervorragend, Übung bestanden..“ attestiert mir mein Ausbildungsleiter, „..aber warum haben sie sich für diesen Acker entschieden? Nicht mal 2 Minuten vor dieser Übung haben wir ein Segelflugplatz überflogen, der wohl deutlich besser geeignet gewesen wäre als diese Feld, meinen Sie nicht?“ Ein komisches Gefühl, wenn die Freude über eine bestandene Vorprüfung innerhalb von Sekunden dadurch getrübt wird, weil man es einfach hätte besser machen können… So viel zum Thema Airmenship

Na jedenfalls bestätigte er mir das ich Fit für die Prüfung sei und demnächst mit meinem Prüfungstermin rechnen kann. Yeeehaaaa…

Kapitel 1 - Die Dringlichkeit
 
... in der nächsten Woche(vielleicht schon Montag) geht es weiter!!!

3 Kommentare:

Chrissi hat gesagt…

Also das mit den Kühen hast du mir nicht erzählt :), ansonsten wieder toll und spannend geschrieben.
Kann es kaum bis Montag abwarten. Zum Glück ist der kleine Süße ab morgen da, das verkürzt die Wartezeit ungemein.
Die stolze Mom

Ariane hat gesagt…

Interessanter Stil...liesst sich wieder sehr kurzweilig! Bussi Dein Schwesterherz

Julia hat gesagt…

Und ich kenne schon die nächsten Kapitel :)...
Ich will nur so viel sagen: Ihr könnt euch in jedem Fall auf eine spannende und auch lustige Geschichte freuen ;)!!!