Mittwoch, 14. Dezember 2011

In Thrust, We trust...

Ein Film, ganz nach meinem Geschmack ;-)

Dienstag, 26. Juli 2011

..isn't that crazy



Na, wer möchte mitkommen??

Für die dreckige Cockpitscheibe, muss ich mich im Voraus entschuldigen. Aber achtet mal beim Start auf den Schatten des Flugzeugs am Boden. Ein toller Effekt ;-)

Wichtig: In der Filmleiste(nachdem man Play gedrückt hat) steht "360p" oder "480p"! Einfach darauf klicken und auf 720pHD klicken. Das ist die höchste Auflöung für ein angenehmen Filmgenuß! Das Video lässt sich dann auch Prima per Vollbild abspielen, da es ein HD Video ist. Einfach nachdem man Play gedrückt hat, rechts unten auf die auseinander gehenden Pfeile drücken.

Montag, 13. Juni 2011

..und so sieht das Ding aus

Kapitel 11 - Finale

Herr Lustig schrieb unbeirrt in seinen Unterlagen und schaute zu keinem Zeitpunkt hoch. Sein Stift sah dabei genauso genervt aus, wie der Mann, der ihn führte. Wäre ich das Blatt gewesen, hätte ich mich wahrscheinlich von selbst unter dem Stift hin und her bewegt. Nur, um ihn bloß nicht noch mürrischer zu machen.

Doch etwas änderte sich auf einmal! Herr Lustig veränderte sich. Ich konnte es nicht genau erfassen, aber es ließe sich wohl als "Entspannen" beschreiben. Ja, Herr Lustig entspannte seine Gesichtsmuskeln. Es war schon fast so, als könnte man ihm etwas freundliches abgewinnen. Ja, sogar ein Mundwinkel fing an, sich zu heben. Sollte ich mir Sorgen machen? Ging es Herr Lustig gut?

Herr Lustig schaute von seinem Blatt herauf und mir direkt in die Augen. Seine Mundwinkel zogen sich auseinander und es war fast so, als würde er versuchen ein schelmisches Grinsen zu unterdrücken. Ja, es war ein Grinsen... Unglaublich!! Ich hätte nie auch nur erwägt, dass Herr Lustig im Stande ist, eine derartige Gefühlsregung von sich zu geben. Aber er grinste und fragte mich prompt, was ich denn glaube, wie es gelaufen sei? Ich war einfach nur baff. Der Mann war doch mehr als nur ein verbitterter Eisblock. Ich starte ihn fragend an und wusste wirklich nicht was ich antworten sollte. Er lächelte, schaute erneut kurz auf sein Blatt und.....

Klack... ich zuckte zusammen. Mein Stift, den ich im Flugzeug die ganze Zeit benötigte, um irgendwelche Zeiten zu notieren, hatte auch danach nicht meine Hand verlassen. Jedenfalls bis zu diesem Moment und nun lag er vor mir auf dem Boden. Ich griff kurz entschlossen hinab, schnappte mir dieses verdammte Ding und richtete mich sofort wieder auf, um nun endlich das Ergebnis zu erfahren. Doch etwas stimmte nicht....

Herr Lustig schrieb unbeirrt in seinen Unterlagen und schaute zu keinem Zeitpunkt hoch. Sein Stift sah dabei genauso genervt aus, wie der Mann der ihn führte. Wäre ich das Blatt gewesen, hätte ich mich wahrscheinlich von selbst unter dem Stift hin und her bewegt. Nur, um ihn bloß nicht noch mürrischer zu machen. Aber ich war nicht das Blatt. Ich war der, der vor seinem Schafrichter saß. Und der zeigte nach inzwischen mehr als 2 Stunden und 10 Sätzen immer noch keine einzige Regung. Nur einen permanent genervten Gesichtsausdruck. "Blödes Kopfkino" schoss es mir durch den Kopf. Herr Lustig schrieb und schrieb. Hier ein paar Worte, da ein paar Häkchen und dort ein paar Striche.

Keine Reaktion.

Ich: Hüstel...

Keine Reaktion.

Ich bewegte mich unruhig auf meinem Stuhl hin und her. Einerseits weil ich langsam mal wissen wollte, wie es nun ausgegangen ist und andererseits, weil meine Blase nun schon seit Minute 20 nach dem Start drückte. Aber was interessiert Herr Lustig schon meine Blase, geschweige denn mein Prüfungsergebnis.

Ich: stärkeres Hüsteln...

Herr Lustig bemerkte es und schaute zu mir auf. Allerdings mit nur einem sehr fragendem Blick. Und mir platzte gleich der Kragen oder wenigstens die Blase.

Also fragte ich ihn nun schlussendlich: „Wie war es denn nun Herr Lustig?“ Herr Lustig schaute wieder verdutzt und stammelte los: „Achso… äh… ja… war ok. Sie müssen hier noch unterschreiben und dann bekommen sie demnächst Post von der Landesbehörde.“

12 Sätze.. und meine Prüfung war bestanden. Herr Lustig stand auf, ließ sich sein Formular gegenzeichnen und ging mit den Worten: „Schönen Tag noch“.

Und ich saß da…

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann kam einer meiner Fluglehrer herein. Er gratulierte mir und sagte, ich solle mir nichts daraus machen: „er wäre wohl immer so“. Na fein…

Es folgten ein paar kurze Gespräche mit den Angestellten der Flugschule, ein paar Gratulationen und dann ging ich.

Epilog

Ich saß im Auto und wusste ehrlich gesagt nichts mit mir anzufangen. Ich versuchte mich zu freuen. Ehrlich!! Aber irgendwie war ich mehr verwirrt über das Erlebte. Wahrscheinlich würde ich mich jetzt anders fühlen, wenn meine Freundin oder irgendjemand anderes freudestrahlend auf mich gewartet hätte. Aber ich war allein. Da war niemand. Nur ich und das Erlebte. Ich wollte natürlich sofort zu Hause anrufen und die gute Nachricht übermitteln. Aber das ganze freudig rüber zu bringen, kam mir irgendwie surreal vor.

Das war es jetzt? Bin ich jetzt Pilot?

Ich fuhr völlig in Gedanken versunken zu meinem Vater, der mit Steak, kühlem Bier und einer Zigarre schon auf mich wartete. Es dauerte wohl noch ein bis zwei Stunden bis das Ganze bei mir ankam, aber dann konnte ich mich auch langsam freuen.

Es war geschafft… Ich bin jetzt Pilot.

Freitag, 21. Januar 2011

Kapitel 10 - Im Aufwind

Anmerkung des Autors: "Um Unklarheiten zu vermeiden, empfehle ich das erneute Lesen des letzten Kapitels!"

Mit einer zu hohen Aufsetzgeschwindigkeit würde mein Flieger, genauso wie der Stein auf dem Wasser, regelrecht von der Bahn abprallen und wieder in die Luft fliegen, um kurz danach wieder aufzuprallen und so weiter. Im besten Fall bricht das Fahrwerk noch bevor die Landebahn zu Ende ist. Ein Szenario was ich mir nicht unbedingt wünschte.

Ich flog also meinen Anflug und um den thermikbedingten Aufwinden entgegen zu wirken, setzte ich den Sinkflug entsprechend früh ein. Das verbesserte zwar die Situation ein wenig, aber als ich kurz vor der Piste war, hatte ich immer noch einiges an Fahrt zu viel auf der Uhr. Anstatt jetzt also das Hüpfespiel zu beginnen, bricht man also den Sinkflug knapp über dem Boden ab und schwebt solange die Landebahn entlang, bis die Fahrt endlich soweit runter ist, dass der Auftrieb schwindet und das Flugzeug nur noch am Boden bleiben kann.

Also alles kein Problem. Doch! Ich befand mich ja in einer Prüfung. Und da hält man sich ja bekanntermaßen an irgendwelche Vorschriften. Und mit so einem Sympath wie Herrn Lustig sowieso. Und nach diesen Vorschriften, sollte das Aufsetzen immer im ersten Viertel der Bahn passieren, damit man, auch bei schlechter Witterung, immer genug Ausrollstrecke zur Verfügung hat. Bei einer 800m langen Landebahn bedeutet das also, dass man innerhalb der ersten 200m(besser 100m) am Boden zu sein hat, sonst müsste man durchstarten und ein neuen Versuch wagen. Das wiederum wäre aber schlecht für meine Prüfung. Also wenn man nicht gerade Harry Potter mit Zauberstab und Flugbesen ist, brauch man in einer solchen Situation ein gutes Timing.

Der Trick ist, den Flieger schon weit vor Bahnbeginn in Bodennähe zu haben. Das verlängert die Gleitstrecke und macht den Prüfer glücklich. Ist jedoch nicht zu empfehlen, wenn die Bahn direkt hinter einem Wald anfängt. Aber über solche Details muss ich mir diesmal keine Gedanken machen.

50ft(15m) über dem Boden(nicht der Bahn) fange ich also langsam an das Flugzeug abzufangen. Das Flugzeug hört auf zu sinken, während ich nur wenige Meter über dem Boden entlang schwebe.

25m vor Bahnbeginn... ich schwebe... der Geschwindigkeitsmesser zeigt viel zu viel an und denkt gar nicht dran, das zu ändern.

Beginn der Piste: ..ich schwebe immer noch, doch langsam bewegt sich der Fahrtmesser wenigstens etwas in die richtige Richtung.

25m nach Begin... der Zeiger bewegt sich jetzt deutlicher, doch zum Landen immer noch zu viel.

50m nach Bahnbegin... meine Überziehwarnung meldet sich endlich mit einem herzlichen "Trööööööööt" und die Räder setzen sanft auf dem Boden auf. Punktlandung!! Das hat echt gepasst.

Noch bevor die halbe Bahnlänge erreicht war, fuhr ich die Klappen auf Startstellung und schob den Schubhebel auf Vollgas. Wie besprochen, starteten wir sofort wieder(Touch and GO) und stiegen kontinuierlich in die Höhe. Herr Lustig sagte nichts.

Dieses Mal ging es an die sogenannte Ziellandeübung. 2000ft(ca. 600m) über der Bahn wurde wieder ein Triebwerksausfall simuliert und das Ziel war es, genau am Anfang der Bahn punktgenau aufzusetzen. Quasi das gleiche wie auf dem Acker, nur dieses Mal galt es wirklich zu landen und zwar Punktgenau am Anfang der Bahn. Die Schwierigkeiten waren die Selben wie vorhin, aber dennoch gelang es mir relativ präzise aufzusetzen. Wir starteten erneut durch und machten noch abschließend zwei "normale" Landungen.

Ich war wieder guter Laune und zufrieden mit mir. Egal was der Typ da neben mir dachte, landen kann ich. Ab und zu versuchte ich eine Regung auf Herrn Lustig Gesicht zu erkennen, aber keine Chance. Seine 8,5 Sätze, seit Prüfungsbeginn, hatten sich inzwischen durch Wortbrocken auf optimistische 9,5 Sätze erhöht. Aber er war der gleiche Charmebolzen wie vorhin und blaffte mich nur an gefälligst zurück zum Standplatz zu rollen. Kurz vor dem Standplatz meldete ich mich brav am Funk ab und auf die Frage der freundlichen Towerlotsin, wie denn die Prüfung nun ausfiele, musste ich leider antworten das ich keinerlei Ahnung hätte. Und Herr Lustig, regte sich kein bisschen.

Am Vorfeld angekommen sprang er aus dem Flieger und lief Schnurstraks Richtung Flugschulbüro, während er irgendetwas von Papierkram faselte. -> 10 Sätze

Während ich den Flieger fertig machte, kam nun noch ein Fluglehrer vorbei und fragte wissbegierig ob ich nun bestanden hätte. Aber das einzige was ich machen konnte, war mit den Achseln zu zucken. Langsam stieg in mir auch wieder Unmut empor. Ich konnte einfach nicht fassen wie dieser Prüfer drauf war. Keinerlei Interesse an jeglicher sozialer Kommunikation. Und wie war nun das Ergebnis?? Keine Ahnung.

Ich ging also in Richtung Flugschulbüro und setzte meine letzte Hoffnung darauf, dass Herr Lustig in Wirklichkeit nur eine Maske auf hatte, um den Prüfungsdruck etwas zu erhöhen. Er würde es jetzt bestimmt spannend machen. Er war bestimmt ein Mensch, der genau daran Spaß hatte. Böser Prüfer spielen, großer Spannungsbogen bei der Auswertung und dann das überraschende Ergebnis am Ende. Ja, genauso ein Typ war mein Herr Lustig. Und ich hatte ihn durchschaut. Am Ende wird er bestimmt mit Handschlag als totaler Sympath aus der Flugschule gehen.

Ich setzte mich...