Donnerstag, 6. Mai 2010

Winterschlaf

Nach über 6 Monaten  und einer komischen AscheWettererscheinung, hab ich es nun endlich wieder geschafft, mich in ein Cockpit zu setzen und meine Ausbildung fortzusetzen. Interessanterweise war ich, durch das viele Lernen für die Theorieprüfung, welche ich dann auch mit Bravour gemeistert habe, ernsthaft der Meinung das ich nicht viel verlernt habe, von dem was ich mir in den letzten 30 Flugstunden mit über 100 Starts und Landungen an trainiert hatte. Und mal ehrlich: 6 Monate sind ja nun auch wieder nicht sooo viel Zeit!! Nun ja, jedenfalls hab ich meinem Fluglehrer bei der Planung für diesen ersten Flug im neuen Jahr trotzdem gebeten etwas mehr Augenmerk auf Wiederholungen zu legen, anstatt gleich mit dem Stoff weiter zu machen. 

Und so planten wir einen Flug mit einen paar Platzrunden(mehrere Starts und Landungen) und ein bisschen Airwork im Freien Gelände ein, um wieder rein zu kommen, falls ich wider erwarten doch etwas vergessen habe sollte. 

05.05.10 - Der kleine zweisitzige JoghurtbecherAusbildungsflieger rollt behebig zur Startbahn 29 des Verkehrslandeplatzes Bonn/Hangelar (EDKB). Am Haltepunkt vor der Startbahn wird die letzte Checkliste abgearbeitet und alles für den bevorstehenden Takeoff vorbereitet. Bis hierhin muss ich sagen, war alles Routine. Eine Routine die ich dutzende male geübt habe und mindestens doppelt so oft im Kopf durchgegangen bin. Nachdem also mein Fluglehrer zufrieden nickte, rollte ich langsam auf die Piste und war wirklich zuversichtlich das der Rest doch genauso klappen wird. 

Takeoff: Die Maschine beschleunigt und statt gerade auf der Piste zu rollen, erinnert der Weg eher an einen betrunkenen Autofahrer als an einen Piloten. Der Grund? Seitenwind! Ich habe mir natürlich den windigsten Tag im Jahr ausgesucht um wieder weiter zu machen mit meiner Ausbildung. Das lief also schon mal besser!! 

Kaum in der Luft wird der Flieger hin und her geschüttelt als hätte er hier oben einfach nichts verloren. Ich kann zwar nichts dafür, aber bei dem geschaukel Kurs zu halten ist kein Vergnügen. Es erfolgt der Anflug für ein Touch and Go(Aufsetzen und Durchstarten). Die Kiste fliegt auf und ab, nach rechts und wieder links, senkt und hebt sich wieder und ich mein einziger Gedanke ist: Gut das mich keiner sieht!!

AufprallLandung: Der Flieger setzt hüpfend irgendwo in der Mitte der Landebahn auf und aus Sicherheitsgründen wird auf das Durchstarten verzichtet und ein neuer Start angesetzt. Oh man... was war das???? Ich schaue mein Fluglehrer achselzuckend an, doch der ist die ruhe selbst und sagt: "Für den Anfang nicht schlecht aber gleich wirds besser!!". Woher nimmt der bloß diese Zuversicht?? 

Erneuter Start: Die Maschine beschleunigt und rollt.... ;-) .... gerade auf der Bahn, bis sie ihre Startgeschwindigkeit erreicht hat und entzieht sich wie erhofft der Anziehungskraft des Bodens. Sogar das Kurs halten klappt jetzt wieder etwas besser. Ein erneuter Anflug bestätigt mir das erhoffte: So langsam komm ich wieder rein!!! Es folgen noch zwei Touch-and-Go's und danach gehts ab ins Gelände. Es folgen Übungen wie Steilkurven, Strömungsabrissübungen in diversen Konfigurationen, "Bauern erschrecken"Aussenlandeübungen und Navigationsübungen. Und Gott sei Dank war es wie beim Fahrrad fahren!! Am Anfang wackelt es ein bisschen und dann kommt man ganz schnell wieder rein ;-)

Nach 1,5h sind wir jedenfalls wieder sicher am Boden. Trotz harscher Selbstkritik meinerseits war mein Fluglehrer eigentlich ziemlich zufrieden mit meiner Leistung. Und ich bin froh endlich wieder fliegen zu können. Demnächst gehts weiter mit einem Navigationstrainingsflug.

Training goes on....

3 Kommentare:

Beate hat gesagt…

Hallo lieber CBS,
ich soll Dir einen schönen Gruß von Deinem kleinen Cousin bestellen: Er freut sich sehr über Deine bestandene Theorie-Prüfung und drückt Dir die Daumen für die Praxis. Ich übrigens auch.
Fühl Dich gedrückt von uns Beiden

cbs hat gesagt…

oh vielen dank :)

Chrissi hat gesagt…

Na der Fluglehrer kennt dich wohl besser, als du denkst!
Weiter so!