Phase I: Grundausbildung - Erlernen der Grundfertigkeiten, Starten, Landen, Funk und erste Notfallübungen(Air Work) - im Anschluss erfolgt Kontrollflug I
Phase II: Vertiefung(längste Phase) - Das Erste Solo (am Platz), Solo Platzrunden, Ziellandeübungen(simulierter Triebwerksausfall), Navigationsüberlandflüge(terrestrische-,Funk-, GPS-Navigation), Fremdplätze anfliegen mit Solo Platzrunden, Verkehrsflughäfen anfliegen und Landen, Simulator Ausbildung (vertiefende Navigation), Überlandnavigation - im Anschluss erfolgt Kontrollflug II
Phase III: Solo Überlandflüge -> 1 Überlandnavigationsflug (finden und abfliegen von Navigationspunkten), 2 Überlandnavigationsflüge mit Zwischenlandung auf einem Fremdplatz, ein großer Dreiecksflug über einen Strecke von min 150NM(knapp 300km) und Zwischenlandung auf 2 Flugplätzen (gedachtes Dreieck) -> Anschluss erfolgt Kontrollflug III
Praktische Prüfung mit einem Prüfer des Luftfahrt Bundesamts!Und ich stand nun am Ende der zweiten Phase und durfte den Kontrollflug bei meinem Ausbildungsleiter ablegen. Ich plante also in filigraner Feinarbeit einen Strecke, berechnete die Kurse, den Wind, die Distanz, Navigatorische Hilfsmittel, Treibstoff, Gewicht, Start- und Landestrecken und und und.... Und um 18uhr sollte es losgehen. Aber weit gefehlt. Leider hatte an diesem Tag ein andere Pilot seine Lizenzverlängerungsprüfung. Und da dessen Prüfer über zwei Stunden zu spät kam, war mein Flugzeug leider noch besetzt. Kurzer Hand wurde von der Flugschule um geplant und ich sollte auf ein anderes Flugzeug gleichen Typs umsteigen. Na fein...
Doof nur das diese Flugzeuge zwar alle gleich aussehen, aber das Innenleben sich unter Umständen drastisch voneinander unterscheiden kann. Auch kann das Handling der Maschine ein Völlig anderes sein. Und so war es dann auch! Die Maschine hatte eine andere Instrumentierung, was zumindest bei navigatorischen Übungen zu einem echten Problem werden konnte. Gleichzeitig war die Kiste gleich mal 60Kg schwerer, was die komplette Leistungs-,Treibstoff- und Gewichtsberechnung vollkommen über den Haufen warf. Da wir mit zwei ausgewachsenen Personen an Bord zu schwer waren, konnten wir auch nur mit ca. 30 Liter Sprit los fliegen. Das reichte zwar für unseren vorgenommenen Zeitplan, aber es bot nicht unbedingt all zu viel Luft. Kurz gesagt: Die komplette Flugvorbereitung war das reinste Chaos und zog sich über 2h hin, sodass wir dann irgendwann in voller Eile los mussten um unser Programm noch zu schaffen. Also die perfekte Voraussetzung für ein Prüfungs-/Kontrollflug!!
Na jedenfalls zog sich dieses Chaos wie ein roter Faden durch den Flug. Vieles machte ich gut, aber einiges war echt eine halbe Katastrophe. Speziell der Funknavigationsteil mit den neuen Instrumenten war mehr als nur beschwerlich. Zum Glück waren die für diesen Kontrollflug relevanten Teile recht gut, auch wenn ich nicht unbedingt das Gefühl hatte. Jedenfalls krönte das ganze mit einer Landung mit total instabilen Anflug wegen extrem bockigen Seitenwind, welche ich aus Sicherheitsgründen dann abbrechen wollte um einen neuen(sicheren) Anflug durchzuführen. Mein Ausbildungsleiter war allerdings anderer Meinung und zwang mich zum Aufsetzen.
In der anschließenden Besprechung teilte er mir mit, dass die Entscheidung zum Durchstarten vollkommen richtig war. Aber durch die mehr als ausreichend lange Landebahn und weiteren Termindruck hat er sich über diese Entscheidung hinweg gesetzt und mich trotzdem landen lassen. So viel zum Thema Kommandohierarchie!! Auf jeden Fall wurde mir nun mitgeteilt das ich die prüfungsrelevanten Teile gut gemacht habe und somit den Kontrollflug bestanden hab. Weiterhin haben wir die noch nicht so guten Teile ausgiebig besprochen und ins weitere Training mit eingebaut. Alles in allem, endete der Tag also doch noch recht zufrieden stellend.
Und ich bin damit frei Phase III!! Überland Solo Flüge. Und Solo bedeutet hierbei ohne Fluglehrer an Bord! Komplett allein :-) Yeeeehhhhaaaaaa
Training goes on...