"Delta-Tango Golf, SQWAK 6145, IDENT"
zur wirklich freien Übersetzung:
"D-TG, stellen Sie die Radarkennung 6145 ein, damit ich rausfinde wo sie überhaupt sind."
Die folgenden Augenblicke des Fluglotsen müssen nach Beschreibung meines Lehrers wie folgt ausgesehen habe: Der Fluglotse schaut mit leicht verschlafenem Blick auf sein Radar und sucht die von mir beschriebene Region ab. Das Einzige was er sieht sind zahllose Echos von Windrädern und Überlandstrommasten untersetzt mit einem Wetter Echo der Schlechtwetterfront in der Region. Und Urplötzlich blinkt ein kleiner Punkt mit der Radarkennung 6145 und einer hohe von knapp 500ft (150m) über Grund auf. Nahezu gleichzeitig geht ein kleiner Bodenannäherungsalarm los, welches dem Fluglotsen zu folgendem ungläubigen Funkspruch veranlasste:
"Delta-Tango Golf, Confirm, you are climbing out of 500ft???"
zur wirklich freien Übersetzung:
"D-TG, Bestätigen Sie bitte: Sie steigen gerade von 500ft über Grund auf?"
Die Antwort an dieser Stelle war leider ein klares "Negativ". Denn leider stieg ich nicht auf, sondern musste auf dieser wirklich geringen Höhe bleiben. Nach einigen Diskussionen über das Wetter und anderen Kleinigkeiten akzeptierte der nette Mann am anderen Ende des Äthers, dass ich wirklich nicht viel Alternativen hatte. Fortan ignorierte er also großzügig die Bodenannährungswarnung und gab mir in regelmässigen Abständen Informationen über den Verkehr in meiner Nähe, den Luftdruck (wichtig um die Höhe halten zu können) und andere nützliche Dinge.
Um den Weg nach Hause nicht unnötig lang hinaus zu zögern, bekam ich noch die Freigabe um ein gesperrten Militärluftraum durchfliegen zu dürfen und konnte unterstützt vom Fluglotsen, dem GPS System und einem zusätzlich empfangbares Navigationsfunkfeuer einen, trotz der miesen Sicht, sicheren Weg nach hause finden. Nachdem sich die Wolkendecke nach 20 Minuten auch etwas anhob und wir die Schlechtwetterfront hinter uns ließen, konnte ich endlich auf eine größere Flughöhe gehen. Mein Lehrer entspannte sich wieder und auch der inzwischen vom Bodenannährungssystem genervte Fluglotse, wurde wieder freundlich. 35 Minuten später war der Spuk vorbei. Die Flugsicherung entließ uns auf die Frequenz unseres Heimatflugplatzes und wir landeten bei schönstem Sonnenschein mit komplett durch geschwitzten Klamotten.
Training goes on....