Dienstag, 26. August 2008

Geläutert..

Ja liebe Leser, so langsam trägt die gnadenlose Bestrafung, welche mir auferlegt wurde, Ihre Früchte. Ich fühle mich geläutert. Allerdings anders als ich es erwartet hätte. Eigentlich glaubte ich das mich der tägliche Zwang zur Nutzung der Gesindelraupe zermürben würde, aber komischerweise gewöhnt man sich an diese Notwendigkeit recht schnell. Zumal der kürzliche Umzug in ein neues Firmengebäude die Anbindung deutlich verbessert hat.

Es geht sogar soweit, dass ich so langsam lerne die Eigenheiten im Umgang mit den Massentransportern zu erkennen. So ist es zum Beispiel so, dass an meiner Umsteige-Station ein Shop der Firma Backwerk, mit leckeren Kaffeeköstlichkeiten, in den Größen 0,2 und 0,3l aufwartet. Diese sind jedoch nur zu genießen wenn an der Anzeige für die zu erwartenden Bahnen mindestens 3Minuten veranschlagt ist. Hier reicht die Zeit für die Zubereitung von 0,3l des schwarzen Goldes inklusive der Entlohnung des Bäckermeisters. Sollte jedoch die Uhr nur 2 Minuten bis zu nächsten Bahn veranschlagen, wird es knapp !!! 0,2l höchstens !!! Mehr ist nicht möglich und auch nur wenn man selbst absolute Priorität in der Abwicklung hat. Eine defizile Angelegenheit,welche ein höchstmaß an Aufmerksamkeit erfordert wenn man, wie ich, auf ein tägliches Mindestmaß an Kaffee angewiesen ist.

Dennoch zehrt das Verbot in der Nutzung meines Fahrzeugs, welches Brav vor meine Haustüre wartet, an meinen Nerven. Es möchte von mir bewegt werden, ich kann es spüren!! Als so genanntes I-Tüpfelchen schickte mir kürzlich ein, wahrscheinlich sehr gemeiner, Lakai des Statthalters einen Brief, in dem er mich nochmals auf meine Strafzeit hinwies und an mögliche Konsequenzen eines weiteren Fehlverhaltens. Es ist ja nicht so das ich noch nie ohne (m)ein Auto hätte leben müssen. Vor nicht ganz einem Jahr wurde ich gezwungener Maßen zum Fußgänger, als in meiner Abwesenheit mein Auto ein Totalschaden erlitt. Doch das war etwas anderes. Jetzt steht da dieses kleine Wunderwerk der Technik vor meiner Tür und will das ich es fahre. Und jedesmal, wenn es etwas zu erledigen gilt und Planungen gemacht werden, muss ich zurückstecken und bin auf fremde Hilfe angewiesen. Eine Minderung von Lebensqualität ungeahnten Ausmaßes und unzumutbarer Härte!!! Ich zähle die Tage die es noch zu überleben gilt. Nein, ich kratze fast schon Striche mit dem Fingernagel in die Wände meiner Wohnung, um die Übersicht über die bereits verlebte Strafzeit zu behalten.

Ich bin geläutert !!! Ich erwäge ein Schreiben an den Bundespräsidenten mit Bitte um Begnadigung. Es ist Feierabend. Ich gehe...

Sonntag, 17. August 2008

Auf zu neuen Ufern...

..heißt es doch so schön. Nach unerwarteter Übernahme meines Arbeitgebers durch ein größeres Unternehmen, stand noch eine weitere Veränderung in meinem direkten beruflichen Umfeld auf dem Programm. Der Umzug des Unternehmens in ein neues, größeres und vermeintlich schöneres Firmengebäude. Morgen ist nun der Tag an dem ich meinen Arbeitsweg geringfügig abändern muss, meinen neuen Arbeitsplatz zum ersten mal beziehe und mich von der großen neuen motivierenden Energie, proklamiert durch die Obrigkeit, anstecken lassen muss. Alles bleibt beim alten und doch wird alles viel besser, waren die Worte die mir jetzt noch in den Ohren klingeln. Ob nun Firmenchef, Politiker oder Monarch, sie alle können sich vor die Menschen stellen und allein mit Worten Goldene Zeiten verkünden. Und bei jedem von Ihnen gibt es Menschen die zu ihnen aufschauen, ihren Worten Glauben schenken und die Energie ihrer Worte weiter in die Welt tragen. "Alles wird besser" solang wir nun daran Glauben. Eine schöne Welt!!

Doch ernsthaft: Keiner hat mir bis jetzt erklärt wo ich nun meinen morgendlichen Müller-Kusper-Knick-Joghurt her bekomme. Natürlich das Original !!

deprimierende Gedanken

Als ich mich vor langer Zeit dazu entschieden habe aus einer Idee einen Traum werden zu lassen, war einfach nur ein wenig Phantasie gepaart mit Faszination und Leidenschaft nötig. Als ich mich dazu entschied aus dem Traum eine Vision zu kreieren, war neben Phantasie und Leidenschaft nur der feste Wille notwendig eines Tages diesen Weg beschreiten zu wollen, den ich mir so oft im Kopf zurecht gelegt hatte. Und als ich mich vor kurzem entschied diese kleine Vision in die Tat umzusetzen dachte ich, das nur Fleiß, Durchhaltevermögen und der feste Wille alle Widrigkeiten zu überstehen notwendig sind, um diesen Weg zu beschreiten. Und so passierte es das ich nun die Möglichkeit habe endlich die Idee in die Wirklichkeit umsetzen zu können. Das imaginäre Tor in die Welt in die ich schon immer vorstoßen wollte steht nun offen und wartet darauf durchschritten zu werden. Und trotzdem kann ich diesen Weg noch nicht antreten. Es fehlt etwas elementares was nicht mit Phantasie, Leidenschaft, festem Willen oder sonst irgend einem geistigen Gut beschafft werden kann. Und das ist es auch was mir Nacht um Nacht den Schlaf raubt.

Das weitere Vorgehen ist klar und die Schritte die eingeleitet werden müssen um die noch fehlende Zutat zu beschaffen. Doch Aufgrund von ungünstiger Urlaubsplanung muss ich Warten. 2 Wochen in den ich nichts weiter tun kann als einfach nur zu Warten. Und erst danach werden die dann hoffentlich gesammelten Informationen Leuten zugetragen, die Entscheiden werden ob Sie mir ermöglichen diesen Traum zu realisieren oder eben nicht.. doch was wenn nicht??

Freitag, 8. August 2008

und wech issa...

der gute alte Führerschein. Völlig zu Unrecht wie ich finde, hat der Staat beim kleinen Mann wieder einmal zugeschlagen. Einzig der aufopferungsvolle Einsatz einer Jungen Polizistin ist es zu verdanken, dass der Akt der Abgabe an sich, nicht zu einem Trauerspiel wurde. Bei gleißender Hitze schleppte ich mich ohne klimatisiertes Gefährt zur nächst gelegenen Polizei Dienststelle. Im Rucksack, die zu vor erworbenen und frisch gekühlten Berlin Pilsner Flaschen, erfrischten wenigstens den Rücken ein wenig, als ich endlich mein Ziel erreichte. Beim eintreten bemerkte ich zwei Dinge: 1. Das die Steuergelder des Staates, gut aufgehoben, in ein modernes und vor allem klimatisiertes Polizeirevier investiert wurden und 2. die aufreizende junge Polizistin die hinter einem Schreibtisch mit 35 Funkstationen und ebenso vielen Fernmeldesprechern, beinahe verschwand und mich freundlich in Empfang nahm. Folgender Dialog spielte sich ab:

vermeintlicher Täter, im folgenden - "Ich" - genannt
junge aufreizende Polizistin, im folgenden - "Sie" - gennant
älterer erhabener und von Weisheit übergossener Chef, im folgenden - "Er" - gennant
mit "*[...]*" eingegrenzte Begriffe sind Gefühlsregungen oder Ereignisse


Ich: Hallo, ich würd gerne mein Führerschein so für, na sagen wir mal, einen Monat deponieren..
Sie: Warum nicht, macht man ja schon mal ganz gerne um die Jahreszeit *Grinsen*

Ich: Ja, dacht ich mir auch so, laufen soll ja Gesund sein *klappern der Bierflaschen im Rucksack*
Sie: *wahrnehmender Blick*
Sie: Aber doch nicht wegen Alkohol am Steuer, oder ?

Ich: Nein, natürlich nicht. *Übergabe des Bußgeldbescheids*
Sie: *Prüfender Blick*
Sie: *Grinsen*
Sie: Das macht man doch nicht *heftiger Augenschlag mit einem Grinsen*
Ich: Ja, so langsam glaub ich das auch.


Sie: Und dann noch von diesem alten Starrkasten erwischt zu werden *Grinsen*
Sie: Wenn Sie auf der Spur weiter rechts gefahren wären, hätte er Sie nicht erwischt. Ist mein täglicher Arbeitsweg.
Ich: Oh, beim nächsten mal versuch ich dran zu denken *Grinsen*

Die folgenden Minuten verbrachte die sympathische Gesetzeshüterin damit in Ihrem modernen Rechenknecht nach dem entsprechenden Formular zu suchen, welches vermeintlich nicht auffindbar war. Nachdem Sie sich mehrmals für die Verzögerung entschuldigte, mobilisierte Sie das halbe Präsidium um das entsprechende Formular aus dem, scheinbar absolut nicht Arbeitswilligen, Computer zu bekommen. Nachdem auch das scheiterte ließ Sie sich kurz entschuldigen mit den Worten: "Ich hol mal eben den Chef".

Auftritt des "Alten". Er Betritt den Raum mit einem langsamen aber bestimmenden Schritt. Sein Blick bringt Beton augenblicklich zum Bröckeln. Man merkt förmlich wie der Staub auf dem Boden Ihm freiwillig Platz macht. Die Weisheit von Jahrhunderten lagert auf seinen Schultern.

Er: *Böser Blick zu mir, der Terroristen zur freiwilligen Aufgabe bewegen könnte*
Ich: *Schluck*
Sie: *völlig am Feiern*
Er: Das ist er also...
Ich: *mit weg bleibender Stimme* ähhh Ja
*Kopf gesenkt*
Sie: *immer noch am Feiern*

Er: *geht zur Theke an der ich stehe und greift gezielt in eine Ablage und knallt vor mir ein Dokument auf den Tisch*
Ich: *Erschreck*
Sie: *kann gleich nicht mehr vor lachen*
Er: *dreht sich um und verlässt mit exakt dem gleichen Tempo und Erhabenheit den Raum*
Ich: *Fang wieder an zu atmen*

Ich: Ist der immer so drauf??
Sie: *Grinst*
Sie: Ja, am lustigsten ist er bei Vernehmungen. Da erzählen Leute ungefragt die irrwitzigsten Sachen nur weil sie Angst vor Ihm haben. Dabei ist er so ein lieber und harmloser Kerl.

Er vom Nebenzimmer:
Das hab ich gehört.
Sie: *Schluck*

Ich: *am Grinsen*
Ich: Das glaub ich sofort.


Die nachfolgenden Minuten während der Formularbearbeitung liefen in etwa ähnlich ab. Am Ende bekam ich ein Formular mit den Worten:
über den kompletten Formularkopf bedruckt, selbst ein Blinder hätte das Lesen können, in die Hand und wurde mit folgenden Wort verabschiedet:

Sie:
Kann ich sonst noch was für Sie tun?

Ich: ähhh, danke... vielleicht nächsten Monat.
Sie: *am Grinsen*

Das ganze Schauspiel war in jedem Fall an Unterhaltsamkeit kaum zu übertreffen und rettet mir sogar ein wenig den Nachmittag. Jedenfalls werde ich mich jetzt ein wenig mit dem ÖPNV vertraut machen. Mal sehen was man da so erlebt.

Mittwoch, 6. August 2008

Der erste Schritt

Kaum zu glauben das jemand, der früher Prüfungen oder Tests gehaßt hat, nun schon mehrere dieser Prüfungsmarathons freiwillig hinter sich gebracht hat und sich nun zukünftig für den Rest seines Berufslebens 4 mal im Jahr in seinen Fähigkeiten prüfen lassen möchte. Aber was solls. Was tut man nicht alles um sich seine Träume zu erfüllen.

Der Erste Schritt dahin ist nun auf jedenfall geschafft. Cirrus Airline bzw. Cirrus Flight Training freut sich mir eine Ausbildung anbieten zu dürfen. Kurz gesagt, ich habe alle Tests bestanden und scheinbar einen guten Eindruck bei den Gesprächen mit den Verantwortlichen für das Recruitment hinterlassen. Noch kürzer gesagt: Ich werd Pilot :-D

Leider kann ich meine "freuden Tänze" nicht in Textform wiedergeben und um nicht völlig ins lächerliche abzudriften, werde ich auch kein entsprechendes Video online stellen. Ich freu mich auf jedenfall riesig das es geklappt hat.

Aber wie ein weiser Mann einst sagte: "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel". Und so geht es nun also los alle wichtigen Fragen zu klären, welche für solch ein Unterfangen notwendig sind. In erster Linie müssen vor allem Finanzierungsangelegenheiten geklärt werden, was bei einer Kreditsumme von ca. 60-70k Euro nicht unerheblich ist. Desweiteren müssen nun alle möglichen Sicherheitsüberprüfungen durch diverse Behörden durchgeführt werden. Ein kleiner Behördenlauf noch bevor überhaupt irgend etwas passiert ist, steht somit auch auf dem Plan. Aber so ist das eben in Luftfahrt... Ich mach es mit Freuden ;) jedenfalls noch... Ich kann nur hoffen das ganze nimmt einem nicht die Vorfreude.

Spannend für mich ist auf jedenfall, dass ich schon den Lehrplan für die ersten Monate gesehen habe. Und demnach werde ich nach 3-4 Wochen Theorie schon mit den ersten Flugstunden anfangen. Und nur der Gedanke daran lässt schon ein Grinsen von einem Ohr zum anderen über mein Gesicht ziehen. Das ist der Hammer :-D

Checkliste

Hier nochmal die "Muss ich vor Antritt einer Ausbildung vorzeigen"-Liste mit aktuellem Status:

-
Medizinische Tauglichkeit Medical Class 1 - Checked
-
Leistungstests sowie Tests in Ma, PH, Eng - Checked
- Zuverlässigkeitsüberprüfung §71Nr.4 LuftSig - Checked
- Vorlage einer Erklärung über schwebende Strafverfahren - Checked
- Auszug aus dem Verkehrszentralregister des KBA - Checked
- Behördliches Führungszeugnis der Belegart O oder P - erst bei Einstellung der Airline
- Erste Hilfe Kurses über 2 Tage (16h) - Checked

stand: 06.08.2008

Freitag, 1. August 2008

...konspirative Treffen

Es wird geredet. Und nicht wenig !!!

30.07.2008 - 8.50Uhr. Die meisten Kollegen beziehen gerade Ihren Arbeitsplatz, schalten Ihre Notebooks ein und beginnen mit Ihren morgendlichen Ritualen. Kaffee holen, genüsslich in das mitgebrachte Brötchen rein beißen, welches zuvor liebevoll von der eigenen Frau zubereitet wurde oder einfach noch schnell ne Fluppe anzünden. Ich für meinen Teil bin gerade leidenschaftlich mit meinem Knick-Joghurt von Müller beschäftigt. Natürlich das Original !!

9.00Uhr - Plötzlich geben sämtliche Notebooks fast zeitgleich einen kurzen und leisen Ton von sich der signalisiert das eine neue Email eingegangen ist. Manch einer nimmt es wahr und wundert sich, andere ignorieren es einfach und beschäftigen sich weiter mit dem was sie gerade so tun.

9.04Uhr - Der erste Kollege überfliegt seine Mails und stößt ein kurzes "moment mal" aus. Eine Geste die durchaus Normal ist und nicht weiter Beachtung findet. Doch nach und nach wird es ruhiger in diesem Büro alle schauen irritiert auf Ihren Bildschirm. Manche schütteln den Kopf, manche schauen einfach nur fragend, bei andere geht die Kinnlade runter. Doch was ist gerad passiert??

9.05Uhr - Auf einem Online Portal für Branchen spezifische News läuft eine Adhock Meldung über den Ticker...

Es war diese Mail, die an diesem Tage für fragende Blicke sorgte und am heutigen Tage für eine Menge Gesprächsstoff. Überall im Hause stehen kleinere Grüppchen zusammen und diskutieren.. Keine anderes Thema ist momentan wichtiger als das.. Es sieht aus wie kurz vor der französischen Revolution. Leute verschwinden zu konspirativen Treffen in kleinen Meeting Räumen. Die Spannung in der Luft ist kaum erträglich.

Was ist nun passiert?? An diesem Morgen erhielten alle Mitarbeiter eine Informationsmail der Geschäftsleitung unseres(wenn man dies noch so nennen darf) Unternehmens mit der Ankündigung, dass die Firma zu 100 Prozent veräußert wurde und nun einer großen Europaweiten Aktiengesellschaft, welche selber in dieser Branche unterwegs ist, untersteht.

Kurz um: wir wurden verkauft. Vom Inhaber geführten Unternehmen zum Spielball der Börse. Erste Anzeichen des Wandels wird der neue Firmenname sein. Doch was nun weiter passiert weiß keiner... Schweigen der Führungsebene lässt somit Spielraum für eine Menge Gerüchte.

Es wird also viel geredet und die Telefone klingeln von Headhuntern fremder Firmen... Ich für meinen Teil bleibe jedoch vorerst bei meinem Müller-Kusper-Knick-Joghurt. Natürlich das Original !!