Sonntag, 30. März 2008

Und jetzt bitte den Mittelstrahl...

Ja, so komisch es klingt, das waren die einprägsamsten Worte welche bei meinem Medical hängen geblieben sind und sich quasi in meinem Gehirn eingebrannt haben. Wenn man mich jetzt fragen würde was ich Spontan bei dem Begriff "Flugtauglichkeit" denke würde, so wäre die Antwort ziemlich klar.

Mittelstrahlurin... Ein Wort das man sich mal genüsslich auf der Zunge zergehen lassen sollte:
"Miiiiitttteell-straaaaahl-uuuuuurin"

Zur kurzen Erklärung: Während der Untersuchung zur Flugtauglichkeit, welche einmal im Jahr wiederholt werden muss, müssen neben den normalen Untersuchungen und Bluttests auch eine Urinprobe abgegeben werden. Ein prozedere vor dem ich schon durch etliche Beiträge im Internet gewarnt wurde. Doch was soll ich sagen: So richtig Lustig ist es erst wenn man selbst an der Reihe ist. Da stehe ich nun am besagten Tage früh auf und bevor ich etwas anderes tue, quäle ich mir einen halben Liter Wasser in den Körper. Und während ich mich auf den Weg zum Flugmedizinischen Zentrums meines Vertrauens mache, ist ein weiterer halber Liter des so Lebenswichtigen Rohstoffes an der Reihe. Als ich nun endlich eingetroffen bin, stelle ich fest das ich ja Bedürfnisse nach vielem habe (Frühstück, Kaffee) aber nicht nach einem Gang zum stillen Örtchen. Kurz entschlossen frage ich die Schwester bei der Anmeldung höflich ob ich denn von Ihr noch ein bißchen Wasser bekommen könnte. Und prompt erhalte ich von Ihr ein breites Grinsen und die Worte: "Na, klappts noch nicht so richtig ??"

Gott wie erniedrigend. Nachdem ich nun meine zusätzliche Ration Wasser bekommen hatte, war es soweit das man von mir eine gestandene Portion Urin verlangte. Doch es regte sich gar nichts. Kein Druck, kein Verlangen, kein Nichts. Dennoch schickte mich die Schwester auf ein extra dafür vorgesehenes Örtchen und verlangte nun ein Portion Mittelstrahlurin.
Haben Sie schon mal probiert auf Kommando zu pinkeln? Also selbst mit einer Militärischengrundausbildung, gibt es einfach Dinge die sooo nicht funktionieren. Aber was soll ich lang erzählen... Ich befüllte den Becher tröpfchenweise und stellte Ihn auf die dafür vorgesehene Position. Der Mittelstrahl konnte mich mal. Mehr war einfach nicht drin.

Der Rest des Untersuchungsmarathons verlief ehr langweilig. Wie man es eben von solchen Untersuchungen kennt. Blutabnahme, EKG, Lungenfunktionstests, Augenuntersuchung, EEG, allgemeine Untersuchung, Hals-Nasen-Ohren Check, Drogengespräch, usw.
Das einzige Highlight war, dass ich alle 5 Minuten aufs Örtchen musste. Und was soll ich sagen: Während ich diese Worte schreibe, drückt schon wieder die Blase. Ich freue mich jedenfalls auf die nächste Untersuchung wenn es wieder heißt:

"Und jetzt bitte noch etwas Mittelstrahlurin...." :)

Ein Bild der Swiss Air über die korrekte Ausführung einer Urinprobe
(anklicken zur Vergrößerung)

Voraussetzungen und andere Hindernisse..

Viele Fragen sich was das eigentlich für Voraussetzungen sind die eine Person mitbringen muss um Pilot zu werden. Um es kurz zu machen: Jede Fluggesellschaft beantwortet diese Frage etwas anders. Es gibt jedoch ein paar grundsätzliche Anforderungen welche durch den Gesetzgeber und internationale Abkommen definiert werden. In diesem speziellen Fall überwacht die Einhaltung dieser rechtlichen Grundsätze das Luftfahrt Bundesamt mit Sitz in Braunschweig. Hierbei handelt es sich allerdings ehr um Formale, als um persönliche Voraussetzungen.

Folgende Voraussetzungen müssen vor Antritt einer Ausbildung zum Verkehrsflugzeugführer erfüllt und geprüft werden:

- Medizinische Tauglichkeit durch Flugmedizinisches Zentrum(AMC) Medical Class 1
- Nachweis über ausreichende Kenntnisse in Ma, Ph, Eng
- Zuverlässigkeitsüberprüfung §71Nr.4 LuftSig
- Vorlage einer Erklärung über schwebende Strafverfahren
- Auszug aus dem Verkehrszentralregister des KBA
- Behördliches Führungszeugnis der Belegart O oder P
- Nachweis über Teilnahme eines Erste Hilfe Kurses über 2 Tage (16h)

Man kann also sehen, bevor man überhaupt anfängt an eine Ausübung eines solchen Berufes zu denken, sind eine Menge Hindernisse zu überwinden, welche nur allein durch den Gesetzgeber definiert sind. Und das ist noch der leichteste Teil auf dem Weg ins Cockpit.

Freitag, 28. März 2008

Frühjahrsputz

Es ist Frühling... Zugegeben, es ist noch etwas kalt und es regnet und schneit alle Nase lang. Und so richtig blühen will auch noch nix. Dennoch, es ist Frühling. Zumindest wurde er ausgerufen. So lese ich das der Meteorologische- wie auch Astronomische Frühlingsanfang schon begonnen hat. Nur will sich scheinbar die Natur nicht so richtig an unseren Zeitplan halten. Aber das soll auch nicht das Thema sein !! Wie immer im Frühling steht der alljährlich, lang ersehnte und anscheinend nicht vermeidbare Frühjahrsputz an. Wahrscheinlich genetisch bedingt verwandelt sich die noch so unordentlichste Frau in einen wahren Putzteufel und fängt an den Bau zu säubern. Wie das genau aussieht brauche ich wohl hier nicht zu beschreiben. Ein jeder hat dies schon von früher Jugend an beobachten können und jedes Kind weiß das, wenn es nicht unbedingt in das Visier des Frühjahrsputzers geraten möchte, sich schnellst möglich aus dessen Reichweite begeben sollte.

Auch unter Männern soll dieses Wahnhafte Putzverhalten schon beobachtet worden sein. Meiner Meinung nach stellt dieses atypische Verhalten allerdings ehr eine "Nachahmung" dar, welches durch unsere noch rudimentär erhaltenen Grundinstinkte ausgelost wird.

Wie auch immer. Obwohl ich mich selbst naturgemäß nicht zu den Frühjahrsputzern zähle, so möchte ich trotzdem in Ihrem Sinne diesen Blog etwas "ausputzen" und den Frühling(möge er endlich kommen) willkommen heißen. Daher habe ich, wie man unschwer erkennen kann, einen neuen Look für diesen Blog ausgewählt. Ich hoffe er findet Zustimmung und wird, durch hinterlassen vieler Kommentare zu den nächsten Themen, ausreichend gewürdigt.

In diesem Sinne...


Sinn und andere Dinge..

Worum geht es eigentlich. Eine Frage die ich mir lange selber gestellt habe und deren Antwort ich inzwischen zu wissen glaube. Aber das soll hier nicht das Thema sein. Worum es eigentlich in diesem Blog geht, darum geht es !! Kurz gesagt: Es geht um mich :)

Und meinen Weg zur Realisierung meines Traums. Um das Kind bei seinem Namen zu nennen:

Es geht um meinen Traum Pilot zu werden.

Ein Traum der für viele faszinierend erscheint und doch gleichzeit sehr abstrakt. Ein Traum, den aus verschiedensten Gründen, nur wenige in die Realität umsetzen. Und auch ich gehörte bis vor kurzem noch dazu. Und das obwohl dieser Wunsch schon seit meiner Kindheit in meinem Kopf umher geistert. Doch was hat sich geändert, dass ich nun doch versuche diesen Weg zu gehen? Sagen wir einfach ich habe die Gründe, welche ich als vermeintliche Hinderungsgründe vorschob, hinterfragt und als fragwürdig eingestuft. Und ich habe den wohl schwersten Schritt bei solch einem Unterfangen getan: ich habe mich dafür entschieden !!

Doch um diesen Traum Realität werden zu lassen, ist ein sehr langer, schwieriger und verdammt teurer Weg zu gehen, ohne Gewissheit auf Erfolg. Und mit diesem Blog lade ich euch herzlich ein, mich auf diesem Wege zu begleiten.

Dienstag, 25. März 2008

Neues von der Löffelfront...

Unbestätigten Meldungen zufolge sind mehrere Löffelsichtungen gemeldet worden. Nach Angaben unzuverlässiger Kreise, wurden mehrere Löffel bei konspirativen Treffen in unbekannter Gruppenstärke beobachtet. Wo und wann diese Ansammlungen beobachtet wurden steht zum jetzigen Zeitpunkt nicht fest.

Der Löffelnotstand beschäftigt nun seit einiger Zeit Mitarbeiter der ABC GmbH(Name durch die Redaktion geändert). Während das mittlere Management sich vor kurzem noch nicht dazu äußern wollte, scheint sich hier ein Wandel abzuzeichnen. Wie bis jetzt durchgesickert ist, stößt der Mangel an qualifizierten Löffeln auch in der Führungsebene auf immer mehr Unmut. Derzeit werden weitreichende Lösungsansätze scharf diskutiert. Auch hier ließ man sich bei den verantwortlichen Stellen jedoch derzeit nicht zu einem Kommentar Bewegen.

Wie es weiter geht in dieser Krise erfahren Sie wie immer hier auf: Chaser's Ride

- Chaser's Ride .. Sachlich recherchiert und härter als die Wahrheit -

Donnerstag, 20. März 2008

Eier, Eier, Eier...

Ostern steht vor der Tür. Und obwohl ich mich nicht zu den Leuten zähle die eine große spirituelle Ader Ihr Eigen nennen, so freue ich mich natürlich trotzdem über die zusätzlichen freien Tage. Die Anhänger der Buchreligionen feiern die Auferstehung Ihres "Erlösers", Anhänger oder "Fans" von Naturreligionen ergötzen sich an Ihren Frühlingsfeiern und dem alljährlichen Osterfeuer und dem Rest ist es kurz gesagt egal, freuen sich aber sicherlich auch über die freien Tage. So haben also die meisten Pläne was Sie die nächsten 4 Tage machen werden, genau wie ich auch.

Nur leider bringt genau das auch seine Probleme mit sich. Worauf ich mich jetzt schon freue, wird der Osterliche Verkehrsterror sein. Quasi ein kompletter Stillstand auf den Straßen Deutschlands, wo doch jeder aber irgendwo hin will. Ein Land legt sich selbst lahm. Wir brauchen keine Bahn- und ÖPNV Streik oder gar schlimmeres. Nein, wir brauchen nur ein paar Feiertage. Ein tolles Phänomen. Aber wie auch immer. Ich kann daran nichts ändern. Ich bin sogar selbst ein Teil des Problems. Aber das ist nicht schlimm.

Was mir viel mehr zu schaffen macht sind diese Ostereier !!! Ich rede von diesen kleinen Schokoeiern die überall herum liegen. Und ständig kommt jemand und ermuntert zum fleißigen Naschen. Zu doof wenn man seit kurzem diesen kleinen leckerein Abstinenz geschworen hat. Ich gebe zu die Verlockung ist groß, doch noch kämpfe ich.

Ostern ein Fest der Freude und des Miteinanders... Welch Ironie !!

Mittwoch, 5. März 2008

Die Löffel Problematik..

Obwohl unser Bürogebäude nicht unbedingt zu den Größten zählt, so bietet es trotzdem Platz für mehrere "kleinere" Großraumbüros, verteilt über mehrere Etagen sowie 2 Küchen. Baubedingt befinden sich diese im Erdgeschoss und im obersten Stockwerk des Gebäudes. Um die Frage vorweg zu nehmen: ich sitze genau dazwischen. Nun hat es sich etabliert das ich morgens, nachdem ich im Büro angekommen und meinen Arbeitsplatz bezogen habe, erstmal den weg (10m) zum nächst gelegenen Supermarkt beschreite und mir dort meinen morgendlichen Joghurt und vielleicht noch einen Banane dazu, kaufe. Nachdem dies geschafft ist, führt mich der weg nun in eine der besagten Küchen um mich mit dem Tagesequipment wie Tassen und Löffel zu versorgen um dann einen angenehmen Start in den Tag zu zelebrieren.

Und hier liegt auch schon der Hund begraben. Es gibt keine Löffel !! Jedenfalls meistens nicht. Nicht das die Firma notorisch unterversorgt wäre oder die Kollegen den Vorrat an Löffeln schon am frühen Morgen plündern würden. Nein, sie sind einfach weg. Nur wo sind Sie hin?

Ich bin der Sache nachgegangen und hab auch mehrere Beobachtungen mit wissenschaftlicher Präzision durchführen können. Als erstes führte mich der Weg in unsere zweite Küche im obersten Geschoss. Für einen Löffel sicherlich eine weite Strecke, aber die Neugier trieb mich an. Und schließlich musste ich ja meinen Joghurt irgendwie verzehren ohne dabei wie ein 2 jähriger auszusehen. Was ich jedoch feststellte war sehr ernüchternd. Auch hier gab es keine Löffel. Doch wo waren sie alle hin? Eine Frage die immernoch ungeklärt ist. Was ich jedoch feststellte ist, dass die Tassen, welche in gleicher Zahl vorhanden sind, von der unteren Küche zyklisch nach oben wandern. Und nachdem sie gebraucht sind, durch das Reinigungspersonal wieder gleichmäßig auf die 2 Küchen verteilt werden. Das komische ist jedoch das die Mitarbeiteranzahl auf allen Etagen nahezu gleich sind. Wieso also wandern die Tassen von unten nach oben und wo sind die Löffel hin?

Nun habe ich die Untersuchung seit mehreren Wochen durchgeführt und komme zu folgenden Zwischenergebnissen: In der Ausgangsituation befinden sich gleich viele Löffel auf beide Küchen verteilt. Im Laufe der Zeit findet eine vertikale Löffelwanderung statt welche der Tassenwanderung zuvorkommt. Und obwohl gebrauchtes Geschirr täglich gereinigt wird, so verschwinden dennoch alle Löffel unabhängig von den Tassen, welche immer zu finden sind. Und ab einem gewissen Zeitpunkt befinden sich wieder alle Löffel gleichmäßig verteilt, in beiden Küchen, wieder.

Obwohl dieses Phänomen durchaus faszinierend ist, so ist es doch auch sehr ermüdend. Vielleicht liegt es auch an der ständigen Suche nach den Löffeln. Ich fühle mich jedenfalls wie ein Elefant der jahreszeitlich bedingt hunderte von Kilometern durch die Savanne laufen muss, um das nächste Wasserloch ...äh Löffel.. zu finden. Doch ich gebe nicht auf. Ich werde sie finden... Überall !!!