Dienstag, 27. November 2007

English for insider <- > Englisch für rein gefallene...

Neulich auf einer Schulung:

Es ist 11Uhr. Inzwischen glaube ich das die Wirkung des ersten Kaffees nachlässt oder der Sauerstoffgehalt in diesem Raum drastisch sinkt. Um nicht zu sagen, er erreicht die kritische Grenze des "noch aushaltbaren". Der Körper reagiert. Er gähnt... lang und mehrfach. Es ist mir natürlich unangenehm und ich schaue mich um ob es jemand gemerkt hat. Doch was ich sehe finde ich sehr interessant. Ich schaue in die Schlünder einer Meute von Löwen. Sie Gähnen wirklich alle und zwar ohne Unterbrechung. Es hat fast etwas von einem Dominoeffekt. Ich finde es beruhigend das nicht nur mein Körper mit der geringen Sauerstoffversorgung Probleme hat. Entweder das, oder der Vortrag ist derartig langweilig das man sich ihn hätte schenken können. Aber was rede ich da: Meine Firma hat sehr viel Geld für diese Veranstaltung bezahlt und mich auserkoren an dieser erlesenen Runde teilzunehmen. Der Vortrag muss gut sein !!! Jawohl !!

Wie auch immer, zurück zum gemeinschaftlichen Kieferdehnen. Noch vor einer Stunde, als ich mich das letzte mal umsah saßen alle da und die Gruppe war, wie auf jeder Veranstaltung unterteilbar in die üblichen Kategorien:

Gruppe 1: - die verstehenden
Gruppe 2: - die nicht verstehenden

Für den aufmerksamen Beobachter sind unter diesen beiden, die Teilnehmer in folgende Subkategorien aufzuschlüsseln:

a) die Nicker...
Sie sind entweder super interessiert oder wollen ihren Mangel an Interesse oder Wissen durch fleißige Kopfbewegungen ausgleichen. Ich frage mich natürlich jedesmal ob das nicht furchtbar ermüdend ist, jedoch scheint dies durch eine übermäßig trainierte Nackenmuskulatur kein Problem darzustellen
b) die Angestrengten...
Sicherlich die angenehmsten Teilnehmer einer solchen Veranstaltung. Sie versuchen dem geschehen entweder zu folgen oder versuchen ihren Mangel an Wissen durch entsprechendes Zuhören und Nachfragen auszugleichen. Der gemeine Angestrengte ist meist an seinen verkrampften Augen zu erkennen.
c) die Schläfer...
Entweder ist ihnen das Thema zu hoch, es langweilt sie oder es interessiert sie schlicht und einfach nicht. Prägnant zu erkennen sind sie an einem ehr konsequenten Gähnen. Diese Kieferübungen gehen dabei soweit das eine Teilnahme an entsprechenden Wettbewerben nicht auszuschließen ist.
d) die Klugscheißer...
Sie sind die schlimmsten auf einer solchen Veranstaltung und das Grauen eines jeden Redekünstlers. Sie schauen gelangweilt, geben ihrem Umfeld deutlich zu verstehen das sie ja viel mehr Ahnung haben als der Rest und sowieso als der Referent. Und dann unterbrechen sie in unmöglichen Zeitabständen mit furchtbar überflüssigen Fragen und machen damit jeden flüssigen Vortrag zu einer Pressekonferenz wie vom Präsidenten der Vereinigten Schwachköpfe. Der Witz ist das der Referent ab einem gewissen Zeitpunkt die entsprechenden Herren schon mit dem Vornamen ansprechen kann und dies auch tut bevor dieser in der Lage ist seine Frage überhaupt zu stellen. Der wirkliche Knaller an der Sache ist das diese Klugscheißer zu gleichen Teilen unter den Wissenden als auch Unwissenden Teilnehmern zu finden sind. Sehr unterhaltsam und genauso Nervig dieses Schauspiel.

Anyway (wie der Englisch sprechende Redner doch so oft zu sagen pflegt), auch dieses Schauspiel legt sich nun langsam. Und selbst der Angestrengte Zuhörer hat nun Probleme dem ganzen zu folgen. Das Komplette Plenum versackt in eine lethargische Stille und sofern niemand an der Sauerstoffversorgung dieses geschlossenen Raumes etwas ändert wird dieser Zustand wohl nicht besser. Hätte man die durchschnittliche Kopfhöhe der Teilnehmer zu Beginn des Vortrages und jetzt gemessen, so hätte man bestimmt einen Rückgang um bis zu 20cm festgestellt. Der einst so unbequeme Stuhl wird nun mehr und mehr zu einer Liege.

Dem einzigen den all das völlig unberührt lässt ist Andy. Andy... ein fast schwarz gebrannter Amerikaner der mich und den Rest meiner Mitstreiter in einem völlig vernuscheltem Englisch anbrüllt und das in einem Tempo wie ein Fretchen auf Koks. Jaa, er brüllt!! Nicht das es notwendig wäre weil der Raum zu groß sei oder um die Leute Wach zu halten. Nein, er steht gerade mal 5 Meter von mir entfernt und hält diese Lautstärke seit Anfang des Tages und doch brüllt er immer noch wie ein Zuschauer beim Super Bowl. Der einzige Grund warum ich ihm überhaupt noch versuche zu folgen ist, weil er ziemlich Kompetent zu sein scheint. Ein Mensch der weiß wovon er redet. Toll...

Nur meine Konzentration !!! Obwohl ich das meiste was er sagt durchaus verstehe so liegt dies größtenteils nur daran das ich krampfhaft versuche ihm in seinem Redefluss zu folgen. Ein sehr ermüdender Vorgang. Doch so langsam fangen meine Gedanken an ab zu schweifen. Mein Blick wandert durch den Raum zum Fenster. Ich beobachte den Himmel. Ich befinde mich an einem völlig anderem Ort. Ein Weihnachtsbaum... Geschenke... Die Familie... Harmonie... Es Schneit... Ich fühle mich wohl... meine Augen fallen zu...

KNACK.. Ich schrecke auf und zucke dabei zugleich zusammen, als mein Stift zu Boden fällt.
Verdammt !! Ich bin eingeschlafen. Zum Glück hält mich der Adrenalinschub die nächsten Minuten wach. Ich schaue auf meine Uhr: noch eine 3/4 h... zum Glück!! Ich frage mich wie ich den Nachmittag überleben soll..

Dienstag, 20. November 2007

Mein Baby...

.. verdammt Schnell, verdammt Groß und stellt wohl jeden SUV in den Schatten !!!


Ausstattung:
Ledersitze, Vollklimatisiert, Auslieferung als 4 Türer, Navi on Board, MiniBar, WC, Carbon Bremsen, und und und...

Und für die Leute die es unbedingt mit ihrem SUV vergleichen wollen:
Geschwindigkeit: 852 Km/h max. 911 Km/h
PS: ca. 83600 (für 2 Triebwerke)
Beschleunigung von 0 auf 300 in: 18,6 sek

.. und der Kleine hat mich eben gerad sicher nach Hause gebracht !!

Donnerstag, 8. November 2007

Das verhalten geschlechtsreifer Großstätter bei Rudelbildung vor einer Wasserstelle:

written by CBS
Wie es nunmal in der Natur üblich ist bewegt sich der Mensch gerne in Rudeln. Trotz höherer Gehirnfunktionen ist dies scheinbar ein Verhalten welches nicht nur bei Gorillas oder anderen Affenarten zu beobachten ist, sondern noch immer ein fester bestandteil der Menschlichen Psyche. So verwundert es einen auch nicht das beim Umsteigen an einer Haltestelle ein Teil des Rudels welches sich zur nächsten Bahnhaltestelle bewegt, löst und fest ihrem zwang nach Kaffee folgt und die Futter- & Wasserstelle ihres Vertrauens aufsucht. Diese "sub" Rudel unterliegt der selben Gruppendynamik wie das Hauptrudel oder einem Schwarm Fische. Stur und mit schnellem Schritt bewegt sich die Gruppe vorwärts und verscheucht mit ihrer "großen Präsenz" alles was sich vor Ihnen in den Weg stellt. Taucht ein unüberwindbares Hinderniss auf, beginnt die Front der Gruppe auszuweichen und der Rest folgt, fast so als würden Sie die führenden Tiere.. äh Menschen genaustens kennen. Sobald dies geschehen, schwenkt die Gruppe automatisch auf ihren alten Kurs ein und setzt diesen bis zur Futterstelle fort. Nichts scheint diesen Vorgang aufhalten zu können.

Doch bei erreichen des Ziels geschieht etwas merkwürdiges. Die Gruppendynamik ist auf einmal gestört. Bei betreten des Geschäftes reduziert sich die Geschwindigkeit drastisch. Die Leute bleiben Stehen, laufen wieder los und bleiben wieder stehen. Die Position der Gruppe ändert sich ständig.. Aber Warum ?? Nicht wegen irgendwelcher Hindernisse oder der Unentschlossenheit welche Produkte nun gekauft werden soll. Nein !! Sie wollen alle nur Kaffee. Kaffee von diesem einen Automaten...

Das Schauspiel beginnt. Instinkt vs. höherer Gehirnfunktionen. Kaffee ist nicht Lebenswichtig aber unabdingbar für einen richtigen Start in den Tag. Eine bereits auserkorene Hackordnung gibt es nicht. Kein Alphamännchen da. Alles schaut sich gegenseitig an. Wer wird der erst sein. In den Augen der Männer ist klar, der stärkere geht als erster. Doch sie sind auch Menschen und fragen sich: was ist mit den Frauen?? Ladys First?? Die jedoch stehen da und überlegen scheinbar krampfhaft welche Kaffee Variation sie heute nehmen werden. Komplette Verwirrung ist in den Gesichtern zu erkennen. Dann das Klingeln einer vorbei fahrenden Bahn. Es wird ernst: Jeder wird sich bewusst das sie Zeitdruck haben um nicht die Bahn zu verpassen. Die Augen schlagen schnell hin und her. Würden die Backmaschinen nicht so laut sein, würde man eine absolute Stille wahrnehmen. Der Gang beschleunigt sich wieder und wird zu gleich wieder langsamer bei der Erkenntnis das es allen so geht. Man kann es ihnen regelrecht im Gesicht ablesen... Es ist ehr ein vorwärts treiben.. Der Kaffeeautomat ist inzwischen ganz nahe, doch niemand ist Entscheidungfähig. Dann passiert etwas interessantes: Es gibt keinen Kampf, kein Gedränge, keine Diskussion, kein "vorlassen" weil man nett ist, nichts... Der Zufall entscheidet. Wer der Kaffee Maschine zufällig am nächsten steht ist der Erste. Und eine reihe bildet sich. Kein stöhnen; nichts dergleichen; Ein jeder akzeptiert es. Und nach und nach wird jedem bewusst das die letzten unter ihnen die Bahn niemals pünktlich erreichen werden. Und in den Gesichtern der letzten schreibt sich diese Erkenntnis deutlich nieder...

Ja so ist Sie.. die Natur.. Hart und Ungerecht. Was ich wirklich interessant finde ist die Tatsache das sich dieses Spiel täglich wiederholt. Man sollte doch meinen der Mensch lernt aus seinen Taten.. doch von Optimierung keine Spur. Ich bin gespannt. Morgen geht das Spiel von vorne Los. Ich freue mich schon !!

Das Schwarze Gold

Wie ihr unschwer erkennen könnt, bin ich zurück aus dem Urlaub. Obwohl jedoch ereignisreich, möchte ich an dieser Stelle nicht über Urlaubserlebnisse berichten. Vielmehr um ein ehr alltägliches Schauspiel welches mir seit neustem zu teil wird. Durch eine Schicksalshafte Wendung bin ich seit neuestem Fußgänger. . Nein, ich hab keine Zwangspause erhalten, welche sich begründen könnte in einem Vergehen gegen die Straßenverkehrsordnung und durch unsere Exekutive verhängt, sondern mein Auto hatte in meiner Abwesenheit einen ehr unschönen Verkehrsunfall. Wie auch immer, ich bin nun Nutznießer des öffentlichen Personennahverkehrs. Und als dieser muss ich auf dem Weg zur Arbeit auch umsteigen. Als ich diesen Weg nun zum ersten mal Abfuhr, entdeckte ich an dem erwähnten Umsteigepunkt ein Shop der Kette Backwerk in dem ein sehr reges treiben herrschte. Von der Neugier gepackt betrat ich den Laden und hielt kurz inne um mir dieses Schauspiel anzuschauen.

Brote, Brötchen, belegte Leckerein... kurz gesagt: lauter zart duftende Teigköstlichkeiten welche hektisch von den Leute aus Ihren Frischhalte-Boxen entnommen und rasch an der Kasse bezahlt wurden. Und EINEN Kaffeeautomaten... Einen Kaffeeautomaten!!! Kaffee!!
Das Schwarze Gold .. sprudelt hier munter aus einem Automaten welcher sich scheinbar spezialisiert hat auf Deutsch-Italienische Kaffeevariationen und davor ein reges treiben.
In mir kam das Gefühl hoch das diese "Bahnnummer" vielleicht doch gar nicht so übel wird. Man wird zu seinem Arbeitsplatz chauffiert und es gibt Kaffee :)

Nun ja, das ganze ist nun ein paar Tage her. Meine Hochstimmung hat sich gelegt aber der Kaffee schmeckt immer noch und inzwischen habe ich ein interessantes Phänomen beim Kauf dieses so edlen Getränks beobachtet. Aber dazu im nächsten Post !!